Odysseus
eine poetische Reise


Amphitheater Zivilstadt Petronell-Carnuntum
kostenfreier Besucherparkplatz Hauptstraße 1A , 2404 Petronell-Carnuntum
Informationen bei: Amphitheater Zivilstadt Petronell-Carnuntum
€ 45,00
Beschreibung
Termine
Anreise
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Niederösterreich-CARD
Termine:
19:30Uhr - 20:40Uhr
Beschreibung:
Odysseus, der vielgewandte Held, durchstreift nicht nur die Meere des Altertums, sondern auch die Jahrhunderte der Dichtung – ein ewiger Wanderer, dessen Reise zugleich mythoshaft wie menschlich bleibt.
Begegnen Sie dem Mythos Odysseus – oder vielleicht sogar sich selbst. Auf einer Reise durch Welten und Zeiten mit Homer, Dante und Joyce im einzigartigen Ambiente des römischen Amphitheaters.
Bei Homer ersteigt er das Epos wie ein Stern am frühen Firmament der Literatur. Mit List statt roher Gewalt trotzt er Monstern und Göttern, stets getrieben von Sehnsucht – nach Heimkehr, nach Ordnung, nach dem Vertrauten. In der Odyssee ist er Archetyp des denkenden Menschen, der sich der Welt stellt mit Klugheit und Maß. Doch bei Dante, dem Florentiner Dichter, ist Ulysses kein Heimkehrer, sondern ein Grenzgänger – einer, der die Säulen des Herakles missachtet, der das Maß überschreitet im unstillbaren Durst nach Wissen. Seine Reise endet nicht in Ithaka, sondern im Sturm der göttlichen Gerechtigkeit.
Dantes Ulysses ist eine Warnung: Erkenntnis ohne Demut wird zum Fall. Und dann James Joyce, der experimentelle Literat – holt Odysseus in die greifbare Gegenwart. Ulysses spielt an einem einzigen Tag in Dublin, doch in diesem Tag entfaltet sich ein ganzes Universum. Leopold Bloom, kein König, kein Krieger, sondern ein Werbeanzeigenverkäufer, wird zum Spiegel unserer eigenen Irrfahrten: durch Gedanken, durch Beziehungen, durch Straßen. Hier wird das Heroische entmythisiert – aber nicht entwertet. Das Alltägliche erhebt sich zum Epos.
So wandert Odysseus durch die Literatur wie ein Schatten, der sich stets neu formt – Held, Sünder, Everyman. In ihm erkennen wir uns selbst: suchend, irrend, liebend, hoffend. Jeder von uns trägt Ithaka in sich – und das Meer, das uns davon trennt.